Heisshungerattacken vor den Tagen sind eine Symptomatik im rahmen des "Prämenstruellen Syndroms, kurz PMS"
Symptome
Etwa 2/3 aller Frauen gleich welchen sozialen Hintergrundes leiden unter PMS-Symptomen. Dabei variiert der Grad der Schwere. Ein Viertel der betroffenen Frauen klagen über ernste Symptome und 3-8 % dieser Frauen leiden unter einer besonders starken Form des PMS, dann auch als Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) bekannt. Erstere leiden unter einer regelmäÃigen Befindlichkeitsstörung, letztere sind in ihrem Arbeits- und sonstigen sozialen Kontakten erheblich behindert. Die prämenstruelle dysphorische Störung ist seit dem Jahr 2000 als Erkrankung anerkannt.
Körperliche Symptome
Wasseransammlungen im Körper (Augenlider,...)
Hautveränderungen
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome
Ãbelkeit
Magen-Darm-Beschwerden
Krämpfe im Unterleib
Kopf- und Rückenschmerzen
HeiÃhunger oder Appetitlosigkeit
Schmerzhaftes Ziehen in den Brüsten / extreme Empfindlichkeit gegenüber Berührung - die so genannte Mastodynie
erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
Migräne
Ohnmacht
Seelische Symptome:
Der Zusammenhang zwischen seelischem Befinden, insbesondere aber bestimmten Störungen und dem Menstruationszyklus ist seit langem bekannt. Hippokrates erklärte vor rund 2.500 Jahren die Stimmungsschwankungen in Abhängigkeit von der Monatsblutung als Folge eines "verhinderten Abflusses des Menstruationsblutes". Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden menstruationsabhängige seelische Erkrankungen wissenschaftlich exakter erforscht. Im 19. Jahrhundert gingen die Psychiater sogar davon aus, dass rund 10 % aller seelischen Störungen aufgrund organischer Veränderungen (z. B. Herz-Kreislauf, Magen-Darm, Störungen der Gehirnfunktion) bei Frauen mit ihrer Monatsblutung in Verbindung stehen. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erkannte man schlieÃlich den engen Zusammenhang zwischen bestimmten seelischen Symptomen und Veränderungen im sogenannten ovariellen Hormonhaushalt (die Eierstöcke erzeugen beispielsweise die Ãstrogene, die weiblichen Geschlechtshormone). Im Verlaufe dieser Forschung fand man schlieÃlich heraus, dass depressive und ängstliche Verstimmungen hauptsächlich in der lutealen Phase auftreten, während sich psychisches Wohlbefinden häufiger in der Follikelphase des Menstruationszyklus beobachten lässt.
Stimmungsschwankungen (Gemütslabilität)
Antriebslosigkeit
Hyperaktivität,
Depressionen
oder "manische" Phasen,
Angstzustände,
Reizbarkeit,
Aggressivität
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Ursachen
Durch ein Ungleichgewicht von Ãstrogen und Gestagen in der zweiten Zyklushälfte wird mehr Wasser im Gewebe eingelagert, was die schmerzhaften Schwellungen an Brüsten (Mastodynie), Händen und FüÃen auslöst. Die Stimmungsschwankungen sind dabei nicht alleinige Folge der leichten bis starken Schmerzen, so dass in der Psychiatrie auch von einer Lutealphasen-Dysphorie (englisch: late luteal phase dysphoric disorder) gesprochen wird. Wie schon erwähnt - in der zweiten Hälfte des Zyklus fällt dieser Hormonwert ab und damit einhergehend steigt die Neigung zum PMS oder gar PMDS. Sicherlich trägt eine entsprechende Lebensweise zur Verstärkung der Neigung bei. Seelische Ursachen können aber durch weitreichende Forschungen immer mehr ausgeschlossen werden. Sicherlich spielt Komorbidität mit seelischen Erkrankungen eine Rolle, sie sind aber nachgewiesener Weise nicht die Ursache des PMS oder PMDS. Bestimmte Lebensweisen können die Beschwerden des PMS oder PMDS allerdings positiv oder negativ beeinflussen.
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Therapie
Durch Sport und Bewegung wird das im Körper gelagerte Wasser schneller abtransportiert. Vor allem entspannende Sportarten an der Sonne und frischen Luft wirken den möglichen depressiven Zuständen entgegen: Spaziergänge, Radfahren, Joggen oder Schwimmen. Auch Entspannungsübungen (autogenes Training, Massagen, Bäder,...) können das prämenstruelle Syndrom abschwächen.
Körperliche Symptome können vor allem z.B. durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Bewegung, Aufenthalt an der frischen Luft, und durch die Gabe von Mönchspfeffer (bei vielen Frauenärztinnen sehr beliebt) behoben werden. Die Wirkung des Mönchspfeffers ist in zwei klinischen doppelblinden, Placebo-Kontrollierten Studien nachgewiesen worden. Seelische Symptome können schon durch oben angegebene Therapien behoben werden. In Fällen wo der Verlauf auf der psychischen Ebene besonders stark ist, haben sich auÃer der supportiven Psychotherapie Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training, die Achtsamkeitsmeditation und auch die Technik des Voice Dialog oder Big Mind als positiv erwiesen. Vor allem das Erlernen eines positiven Umgangs mit den Symptomen, hilft den Frauen, diese Belastung besser zu ertragen. AuÃerdem sollte der Schlaf – Wach - rhythmus beachtet werden und in schweren Fällen die Schichtarbeit ausgeschlossen werden. Medikamentöse Behandlungsweisen: Als bekanntestes phytotherapeutisches Mittel ohne nennenswerte Nebenwirkungen ist immer wieder der Mönchspfeffer Agnus Castus erfolgreich eingesetzt worden. In einigen Fällen erweisen sich auch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer als hilfreich - Beispiele, Sertralin, Citalopram Paroxetin, Fluoxetin und Fluvoxamin. Ihr Wirkungseffekt erstreckt sich sowohl auf seelische als auch körperliche Symptome, und zwar im Wesentlichen für alle Substanzen gleich. Meist werden sie dann eingesetzt wenn alles andere nicht mehr hilft. Dabei gibt es verschiedenste Formen der Anwendung. Einige verordnen das Medikament in der zweiten Zyklusphase zu nehmen, andere als Dauermedikation von bis zu einem Jahr und einem Wiedereinsetzen bei erneuten Beschwerden. Die Dosis liegt weit unter dem üblichen Wert für die Behandlung von Depressionen. Leider bleibt bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern auch "unterdosiert" nichts ohne Nebenwirkungen. Die unangenehmsten Nebenwirkungen sind u. a. Schlaflosigkeit und Libidoverlust bis hin zur Orgasmusunfähigkeit. Es bleibt also, die Beschwerden mit den Nebenwirkungen abzuwägen. Aussichten: Fast alle Frauen sind nach der Menopause von diesen Beschwerden wieder befreit.